Unsere 27 Gründungsväter haben sich das am 07. April 1862 bestimmt nicht träumen lassen, den Grundstein zu einem Verein mit solch einer wechselvollen und stolzen Geschichte zu legen und der dann nach dieser Strecke an Jahren auch noch 925 mal so viele Mitglieder zählt wie am Gründungstag.

Der Verein überstand vier Kriege, 1866 gegen Österreich, 1870/71 gegen Frankreich, 1914/18 den 1. Weltkrieg und schließlich 1939/45 den 2. Weltkrieg. In allen Kriegen verlor der Verein Mitglieder, die für Volk und Vaterland an der Front kämpften und im letzten Krieg sogar Kinder und Frauen, die im Bombenhagel den Tod fanden. Aber das ist Vergangenheit und in den heutigen, materiellen Zeiten denkt fast niemand mehr an diese Lebensabschnitte im Vereinsleben zurück, da außer den vor 1945 geborenen Mitgliedern kaum noch ein Vereinsmitglied Beziehungen zu der Zeit des letzten Weltkrieges hat.


Zurück zu den Gründungsmitgliedern im Jahr 1862. Das geistige Gedankengut damals war ein anderes. Das Turnen entsprach dem Bildungsideal des hellenistischen Erziehungsprinzips und kam der Forderung der Jugend nach sozialer Integration entgegen. Mit der Zunahme der Industrialisierung und dem Überdruss der Bevölkerung gegenüber dem Kleinstaatenwesen in Deutschland hatte liberales und demokratisches Denken an Boden gewonnen und die Idee des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn pflanzte sich in Deutschland fort. Jahn wollte, dass die Turnkunst die verloren gegangene Gleichmäßigkeit der menschlichen Bildung wiederherstellen, und im jugendlichen Zusammenleben den jungen Menschen umfassen und ergreifen sollte, um Geist und Körper das notwendige Gleichgewicht zu geben. Die zuerst mit Misstrauen von der Soester Bevölkerung beäugten Turner fanden alsbald viele Freunde in ihrer Stadt, nachdem sie im September 1862 ein öffentliches Schauturnen veranstalteten. Zugleich gründeten die Turner eine freiwillige Feuerwehr, da auch die Hilfs- und Opferbereitschaft dem Jahn’schen Geist entsprach und es zu diesem Zeitpunkt in unseren Stadtmauern noch keine Feuerwehr gab. Die Feuerbekämpfung wurde so zur ersten sozialen Tat der Mitglieder des Soester Turn Vereins. Innerhalb der Turnerschaft entstanden ein Gesangverein und eine Theaterlaienspielgruppe. Die alljährlich im Blauen Saal des Rathauses stattfindenden Stiftungsfeste und Turnerbälle waren damals in der Bürgerschaft sehr beliebt und fanden großen Anklang. Im Jahre 1864 wurde auch auf Initiative des STV und der Turnvereine der Hellwegregion der Hellweg-Märkischen Turngau gegründet.


Eine weitere soziale Aufgabe, die sich die Mitglieder des Vereins gestellt hatten bestand darin, dass sie über ein viertel Jahrhundert die Erträge aus Konzerten und Theaterabenden jeweils am 2. Weihnachtstag in Form von Bekleidung und Geschenken an hilfsbedürftige Kinder aller Konfessionen verschenkten. In den späten 80-iger Jahren schlossen sich immer mehr Frauen der Turnbewegung an und fortan wurde in züchtigen Matrosenkleidern mit Hanteln und zierlichen Tennisschlägern Gymnastik betrieben. Der 1. Damenwart war Fritz Cummerwie, der auch im Turngau 1890 das Frauenturnen einführte. 1893 teilte sich die Turnbewegung am Hellweg und unser Verein zählte zu den Mitbegründern des Ostwestfälischen Turngaues. Um 1894 kam in Soest die Begeisterung für Ballspiele auf. Im heutigen Stadtpark und auf dem Schützenhof wurden die ersten Spielstunden unter dem damaligen Förderer für Ballspiele, Lehrer Echternach abgehalten. Er war auch der Gründer der Fechtbewegung in unserem Verein im Jahre 1898, die mit dem 1. Weltkrieg endete und 1929 ihre Fortsetzung fand. Die Altersturner gründeten 1895 ein Trommlerkorps, das später zur freiwilligen Feuerwehr übertrat.


Das Betätigungsfeld unseres Vereins hatte sich seit der Gründung stetig erweitert. So wurde 1902 unter der Führung des damaligen Vorsitzenden, Prof. Dr. Schäfer die Spielwiese am Ulricher Tor, das heutige Jahnstadion, erworben. Ein Turnerheim, eine Wasserrutsche, eine Eisbahn und ein Tennisplatz wurden für 42.000 Mark geschaffen. Vereinsmitglied und Mühlenbesitzer, Kommerzienrat Georg Plange, stiftete 10.000 Mark, so dass der Verein rund 32.000 zu tilgen hatte. Die Stadt Soest hatte sich verpflichtet, jährlich einen Zuschuss in Höhe von 500 zu zahlen. Als nach sieben Jahren plötzlich eine Krise eintrat und die Stadt ihren Zuschuss zurückzog, Gläubiger ihre Kapitalien zurückverlangten, wurde der Verein zur Liquidation gezwungen. Platz und Gelände wurden von der Stadt Soest übernommen. Die Mitglieder des Vereins zogen aus dieser betrüblichen Erfahrung ihre Lehre und der Verein konstituierte sich neu mit dem Zusatz „eingetragener Verein“ und dieses ist seit dem 09. Oktober 1912 unter der Registernummer 25 beim Amtsgericht in Soest dokumentiert.


Nach Beendigung des 1. Weltkrieges begann ein starkes Aufblühen der Turn- und Sportvereine und so begann in unserem Verein eine neue Ära mit Leichtathletik, Faust-, Schlag- und Handballspiel. Auch die Wanderer fanden Freunde in unserem Verein. So wurde im Jahre 1927 am Möhnefluss in Völlinghausen unsere erste Turnerbleibe errichtet. Im Jahr 1928 haben dann unsere Vorfahren ihr erstes Wochenendschützenfest in und an der Turnerbleibe in Völlinghausen gefeiert. Das Grundstück der Turnerbleibe wurde im Jahre 1936 käuflich erworben. Unser Verein organisierte auch im Jahre 1930 das 1. Gauschwimmfest des Ostwestfälischen Turngaues. Für die Wassersportler wurde im Jahr 1932 an der Wameler Brücke im Wege eines freiwilligen Arbeitsdienstes das Bootshaus für 32 Boote errichtet. Der Zusammenhalt im Verein wuchs stetig und selbst die im „Dritten Reich“ im Jahr 1935 durch den damaligen Reichssportminister verordnete Gleichschaltung aller Sportvereine warf den Verein nicht um, er hatte zu starke Wurzeln gefasst. Es hatte die Turner schmerzlich getroffen, dass ihre alte „Deutsche Turnerschaft“ in Coburg aufgelöst wurde, doch der alte Turnergeist ließ sich nicht zerschlagen, er blieb lebendig.


Mit Beendigung des 2. Weltkrieges 1945 hatten der Sport und seine Organisationen durch Dekrete der Siegermächte ein Ende gefunden. Erst im Herbst 1945 gestattete die Britische Militärregierung die Neubildung von Vereinen in Westfalen. In dieser Zeit rief der Kreissportbeauftragte und spätere Bürgermeister unserer Stadt, Georg Dülberg, die Soester Sportler zusammen, um in Soest zwei Vereine zu gründen. So konstituierten sich der Turnverein Soest und der Soester Spielverein. Der Start war viel versprechend. Fußballer und Turner verzichteten im Gesamtinteresse des Sportes darauf, ihre alten Vereine wieder ins Leben zu rufen. Leider scheiterte nach kurzer Zeit dieser Versuch, da einige ehemalige „Jahner“ alsbald wieder ihren alten Verein ins Leben riefen. Dieses veranlasste auch die STV-er, ihren alten Vereinsnamen wieder anzunehmen und so lebte im Juli 1946 unter der Geschäftsführung des Fechters Heinz Lebkücher der Soester Turn Verein von 1862 e.V. wieder auf. Im gleichen Jahr wurde eine Tischtennisabteilung gegründet und am 26. Januar 1947 gab es die erste große Werbeveranstaltung im damaligen überfüllten Burgtheater. Heinz Lebkücher ist es zu verdanken, dass 1948 das bis dahin verbotene Fechten wieder Eingang in das Soester Sportleben fand.


Im Sommer 1948 mit der Währungsreform und einer stabilen DM-Währung konnte nun wieder investiert werden. So wurde mit der Stadt gemeinsam neben dem Jahn-Stadion der Carl-Baucks-Platz geschaffen. Damit wurde ein verdienstvoller ehemaliger Vorsitzender unseres Vereins posthum geehrt. An der Wameler Kanzelbrücke wurde das Gerstein’sche Grundstück gepachtet, dass 1953 endgültig durch Kauf in den Besitz des Vereins überging. Das alte Bootshaus ist mit Kriegsende von den Alliierten zerstört worden und die Paddelfreunde errichteten dort ein neues Bootshaus, dass durch Eigenleistungen der Turnerschaft und einer Spende der Fa. Straßenbau Milke finanziert wurde.
Die Leichtathletik lebte wieder auf, eine Skiabteilung kam hinzu und die Hockeyspieler fanden sich neben den Handballern auf dem Carl-Baucks-Platz ein. In der heutigen „Niere am Bahnhof“ wurde die Tennisabteilung neu gegründet und der 1. Abteilungsleiter war der unvergessene Karl Walter Hackstein. Die Wochenendschützen feierten am 1. Wochenende im September an der Turnerbleibe ihr erstes Nachkriegsschützenfest. Der Fechter Heinz Plange holte mit der Keule den Vogel von der Stange und als erster Nachkriegskönig erkor er sich die unvergessene Martha Fritz zur Königin.
Zum 90-jährigen Bestehen im Jahr 1952 bekam der Verein ein neues Kind, denn unter der Leitung von „Effi“ Meise konstituierte sich ein Fanfarenzug. So ging die Entwicklung im Verein stetig weiter und im Jahr 1955 wurde in der Turnabteilung durch Elisabeth Brüggemann eine Kleinkinderabteilung gegründet. Unser Verein zählte inzwischen über 1000 Mitglieder. Im Jahr 1956 konnte der Verein im Stadtpark die alte Tennis-Anlage vom Nachbar-Club Blau-Weiß übernehmen und mit gezielten Investitionen bis heute weiter ausbauen. Ein Teil der Fechter hatte zur Jahreshauptversammlung den Antrag gestellt, zukünftig unter Fechterschaft im STV zu firmieren. Da dieses rechtlich nicht möglich war, kam es zu einer Abspaltung. Unter der Leitung von Ex-STV-Vositzender Heinrich Lebkücher gründete sich die Soester Fechterschaft und ein Teil der Fechter blieben unter der Führung von Heinz Plange dem Verein treu.


Am 2. Oktober 1958 fanden sich dann 16 federballbegeisterte Damen und Herren zur Gründungsversammlung einer Badminton-Abteilung ein. Die Turnabteilung wuchs und wuchs und so kam es im Jahr 1959 zu der Gründung einer Unterabteilung, nämlich der Frauen-Gymnastik-Gruppe und alsbald waren 50 Turnschwestern aktiv und heute zählt die Gruppe rund 120 Mitglieder.
Aufgrund der Bemühungen des Vorstandes unter Dr. Gerhard Groot feierte man im Januar 1960 das Richtfest des neuen Vereinsfreizeitheimes in Völlinghausen auf der Hude, denn der alte Holzbau am Möhnefluss war baufällig geworden. Im 100. Jubiläumsjahr, 1962, bekam der Verein ein neues Kind. Eine Schwerathletikgruppe etablierte sich unter der Leitung von Hartmut Brünnemann, Klaus Markgraf und Herbert Neuschröer. Unter dem Trainer Josef van Thillo wurde fleißig trainiert und mit 15 Athleten nahm man alsbald an den Meisterschaftskämpfen teil.


Bei den Tischtennisspielern hatten sich im Jahre 1963 etliche Spannungen aufgebaut und bei der Jahreshauptversammlung der Abteilung kam es zum Eklat. An der Frage der Umsetzung von Trainingsinhalten, neuen Organisationsformen, Turnieren und Besetzung der Ämter scheiterten die Reformer an den westfälischen Starrköpfen, die lieber alles beim Alten lassen und in ihrer Doppelkopf- und Biermentalität nicht gestört werden wollten. Denn alles war ja mit zusätzlicher Arbeit verbunden und die wollten sie nicht. Die Reformer wollten, man ließ sie jedoch nicht und so gingen Ernst Barnert, Werner Müller und etliche Nachwuchsspieler zu den damaligen Hobbyspielern zum ETuS Jahn Soest.
Innerhalb der Turnabteilung wurde im Jahr 1965 mit den „Jedermännern“ eine neue Bewegung ins Leben gerufen, so genannte Altersturner, die sich mit Ballspielen und Gymnastik in Schwung hielten. Bei den Kleinkindern drängten sich die Anmeldungen derart, dass die Kapazitäten an den Turnnachmittagen erschöpft waren und ein vorläufiger Aufnahmestopp ausgesprochen werden musste, denn rund 320 Kinder stellten die „Turnmutter“ Elisabeth Brüggemann mit ihren Helferinnen vor eine ausweglos erscheinende Situation.


Eine neue Ballspielart fand 1966 Eingang in die Turnerreihen, Volleyball. Zunächst waren es einige belgische Vereinsmitglieder, die in den Reihen der Nato-Truppen in Soest stationiert waren und diese Sportart mit in den Verein einbrachten. Alsbald nahmen sie auch schon regelmäßig an den Meisterschaftsspielen für Volleyball teil. Gleichzeitig ging dem Fanfarenzug die Puste aus und sang- und klanglos verabschiedeten sich die Musiker und diese Abteilung ging den Soestbach hinunter. In allen Abteilungen gab es Fortschritte zu verzeichnen und viele Turnschwestern und Turnbrüder trugen ihr Scherflein dazu bei, mit ihren sportlichen Leistungen den Ruhm des Vereins über die Kreis- und Landesgrenze hinaus zu tragen. So auch die Tennisspieler, die in diesem Jahr 1966 zu Pfingsten schon zum dritten Mal ihr Osthofen-Pokalturnier durchführten, dass immer mehr auswärtige Spieler anlockte.
Das Auf und Ab in der Geschichte unseres Vereins bekam im Jahr 1969 eine neue Dimension. Mit der Sportart Judo und Heike Schulte an der Abteilungsspitze, in der es zum Jahresende 120 Mitglieder gab, überschritt der Verein die Schallgrenze 2000 locker und hatte diese Anzahl an Mitgliedern zum Jahresende. Die abteilungsübergreifenden Veranstaltungen, wie „Karneval am Kützelbach“, Götzwanderung am Himmelfahrtstag, Wochenendschützenfest im September und im November das traditionelle Wildessen fanden regen Zuspruch und erfreuten sich allgemeiner Beliebtheit. Aus allen Abteilungen waren viele Turnschwestern und Turnbrüder in Sachen Sport auf allen Ebenen unterwegs und errangen in ihren Sportarten zahlreiche Titel, bis zur Teilnahme bei den Deutschen Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften. Im Jahr 1972 verließen in einer Nacht- und Nebelaktion die Schwerathleten geschlossen unseren Verein und firmieren seither unter AC Soest. Aber in den anderen Abteilungen hielt der Aufwärtstrend an und der Verein zählte zum Jahresende 2200 Mitglieder.
Als im Jahr 1975 der damalige Stadtdirektor und Vorsitzende unseres Vereins, Dr. Gerhard Groot in den Ruhestand trat, gab er auch sein Amt in unserem Verein auf. Seine Nachfolge trat der Direktor der Sparkasse Soest, Otto Heyn an. Da an der Spitze sich etwas geändert hatte, wechselten auch die Geschäftsführer. Eugen Pütter, Hauptamtsleiter bei der Stadt Soest und Vertrauter von Dr. Groot gab sein Amt auf und Klaus Markgraf, Leiter der Revisionsabteilung bei der Sparkasse wurde sein Nachfolger. So blieb denn alles beim Alten, d.h. der Chef hatte seinen jeweiligen Geschäftsführer immer an der Hand.


In den Abteilungen wurden in den nachfolgenden Jahren noch zahlreiche Gruppierungen aufgenommen, so das Mutter und Kindturnen unter der Leitung von Gabi Bonnekoh und unter der Leitung von Jutta Berghoff eine Gruppe für behinderte Kinder, bei den Turnern. Bei den Judokas oder Budo-Kämpfer wie sie heute offiziell heißen, kamen Ju-Jutsu, Tae-Kwon-Do und Kung Fu noch hinzu.
Zum 125jährigen Bestehen des Vereins führte 1987 der Vorstand gemeinsam mit allen Abteilungen am 12. September in der Innenstadt unter Einbeziehung der Bevölkerung ein Spielfest durch. Auf dem Weg vom Marktplatz über die Walburgerstraße, Schweinemarkt, Theodor-Heuß-Park, Teichsmühlengasse, am großen Teich, Wippgasse, St. Georgsgasse und Ressourcenplatz wurde an rund fünfzehn Spielstationen die Bevölkerung in das Jubiläumsfest mit einbezogen. Mit einer Disco-Fete für die Jugend veranstaltet vom Vereinsjugendausschuss im Rathaus-Innenhof und einem Sportlerball im Blauen Saal klang das Fest aus.


In den Abteilungen hielt trotz Geburtenrückgang der Aufwärtstrend in den Neunziger Jahren an und die Mitgliederzahl stieg bis auf 2500 an. Die Arbeit ist seitdem kontinuierlich fortgeführt worden. Rund 50 Übungsleiter und eine stattliche Anzahl an Helferinnen und Helfern sind Garant dafür, dass der sportliche Trend in allen Abteilungen keinen Stillstand erleidet. Ehrenamtlichkeit, Freiwilligkeit und ein großes soziales Engagement machen Kräfte frei, um die uns viele beneiden. Im vielseitigen Übungsbetrieb überwiegt die Breitenarbeit, sei es zur Stärkung der außerberuflichen Leistungsfähigkeit, sei es zur Herstellung und Erhaltung der körperlichen Fitness. Alle Abteilungen pflegen neben den vom Hauptverein angebotenen Veranstaltungen eigene gesellige Feste und Feiern als kulturelle Aufgabe zum Abschalten von alltäglichen Sorgen und sportlichem Engagement. Als Otto Heyn im Jahr 1988 aus gesundheitlichen und Altergründen sein Amt als Vorsitzender aufgab, wählte die Versammlung den Sparkassendirektor Herbert Köhler zu seinem Nachfolger.


Mit dem allgemeinen Trend zu vorbeugenden Gesundheitssportarten entstanden in den 90iger Jahren zwei weitere Gruppen in der Turnabteilung. Seit 1994 betreibt die Osteoporosegruppe vorbeugende Gruppengymnastik mit 22 Frauen und in der Asthmagruppe wird seit 2000 Gruppengymnastik in Kooperation mit dem Marienkrankenhaus durchgeführt. Beide Gruppen wurden von der leider zu früh verstorbenen Fachübungsleiterin Greta Sonntag initiiert.
Zahlreiche Investitionspläne der Abteilungen wurden vom Hauptverein stets gefördert und mit eigenen Zuschüssen bedacht. Als in den Neunziger Jahren das Jugendfreizeitheim am Möhnesee von den Abteilungen nicht mehr genutzt wurde und der Hauptverein einen enormen Zuschuss zur baulichen Unterhaltung leisten musste, war der Verkauf dieser Anlage die konsequente logische Folge.

 

Im neuen Jahrtausend konnte insbesondere die Turn-Abteilung ihre Position ausbauen, da es der Abteilungsleitung gelang, zahlreiche neue Gruppen anzusiedeln. Hierzu gehört zum Beispiel die äußerst erfolgreiche Parcours-Truppe, in der sich mittlerweile über 100 Jugendliche tummeln. Und im Jahr 2018 wurde mit dem Langhantelsport die elfte Abteilung von 8 ehemaligen Mitgliedern des AC Soest gegründet, die das Sportprogramm des Vereins um den Bereich Kraftsport weiter abrunden soll.

Zurückblickend kann man sagen, unser Verein hat in den 155 Jahren seines Bestehens stets den Bürgern der Stadt Soest vielfältige und attraktive Angebote, sowohl sportliche, gesellschaftliche und kulturelle für alle Altersgruppen gemacht. Denn sonst wäre es nicht zu verstehen, dass aus 27 Gründungmitgliedern im Jahre 1862 bis zum Jahr 2007 rund 2300 Mitglieder werden, der größte Sportverein im Kreis Soest. 

 

Erjus Weller

Ehrenmitglied im STV + Ehrenvorsitzender
der Tischtennis-Abteilung